Baudenkmäler aus der Nachkriegszeit zu erhalten ist für Architekt(inn)en und Denkmalpfleger(innen) mit neuen Herausforderungen verbunden. Der Schweizer Heimatschutz (SHS) hat sich dem Thema angenommen und zu einer gut besuchten Fachtagung in das ehemalige Kino „Cinévox“ in Neuhausen geladen.
Im Rahmen der Kampagne "Aufschwung – die Architektur der 50er-Jahre" ging der SHS an einer Fachtagung der Frage nach, wie ein richtiger Umgang mit den Baudenkmälern der Boomjahre gestaltet werden könnte. Rund achtzig interessierte Fachleute trafen sich heute dazu in Neuhausen. Referent Dr. Bernhard Furrer, Präsident der Eidg. Kommission für Denkmalpflege, erläuterte die Besonderheiten und Qualitäten der Bauten der 50er- und 60er-Jahre. Die Schaffhauser Denkmalpflegerin Flurina Pescatore zeigte, wie es um die Wahrnehmung und Wertschätzung dieser Architektur steht. Mehrere Architekten widmeten sich praktischen Fragen der Instandstellung, der Wirtschaftlichkeit und energetischer Sanierungen. Anhand von einzelnen realisierten Beispielen wurden verschiedene Arten des Eingriffs vorgestellt und Themen wie "Authentizität", "Rekonstruktion" und "Weiterbauen am Denkmal" diskutiert.
Der Tagungsort im „Cinévox“ war nicht zufällig gewählt. Der Architekt und Künstler Max Bill verwirklichte 1957 bei diesem Wohnhaus mit Kino sowohl die Architektur als auch das Interieur samt Schriftzug nach seinen Vorstellungen. Das Kino musste 2001 seinen Betrieb einstellen. Heute wird das Kino für die Tanzausbildung und als Tanztheater genutzt.
Weitere Informationen: www.heimatschutz.ch/aufschwung
Rückfragen: Schweizer Heimatschutz, Philipp Maurer 044 254 57 00