Der Schweizer Heimatschutz verleiht Grenchen den Wakkerpreis 2008

Samstag, 28. Juni 2008

Mit dem Parktheater (1953-55) von Ernst Gisel besitzt Grenchen einen gut unterhaltenen Vorzeigebau der 50er-Jahre, der in der Bevölkerung stark verankert ist. Er steht beispielhaft für den bewussten Umgang Grenchens mit den meist zu wenig in ihrer Bedeutung wahrgenommenen Baudenkmälern aus der Nachkriegszeit.
Foto: Copyright Christoph Wider, Solothurn

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An einer öffentlichen Feier auf dem Marktplatz in Grenchen hat der Schweizer Heimatschutz (SHS) heute der Stadt Grenchen den Wakkerpreis 2008 überreicht. Die begehrte Auszeichnung würdigt die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raums, die sorgsame Weiterentwicklung der gebauten Stadt und den respektvollen Umgang mit den zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit.

Die offizielle Preisverleihung wurde heute in Grenchen in einem feierlichen Rahmen begangen. In seiner Laudatio legte SHS-Präsident Philippe Biéler die Gründe dar, die den Ausschlag für die Auszeichnung Grenchens mit dem Wakkerpreis gegeben haben. Im Vordergrund standen die vielfältigen Massnahmen zur Pflege des baulichen Erbes und zur Aufwertung der Strassen und Plätze. Dabei überzeugte vor allem die aktive Haltung und das pragmatische beharrliche Vorgehen der verantwortlichen Verwaltungsbehörde zu Gunsten einer sorgsamen Weiterentwicklung der Stadt.

 

Philippe Biéler wies besonders auf den bewussten Umgang mit der Bausubstanz aus der Nachkriegszeit hin, der sich in der Sanierung verschiedener öffentlicher Gebäude, darunter das Schwimmbad des renommierten Bäderspezialisten Beda Hefti (1956) oder das Haldenschulhaus (1964), zeigt. Ein zweites wichtiges Thema sei die Aufwertung des öffentlichen Raumes, die 1999 mit der Umgestaltung des Marktplatzes ihren sichtbaren Anfang nahm. Mit markantem Dach und Brunnen wurde er zum neuen Identifikationspunkt der Stadt. Nach der Eröffnung der Autobahn 2002 konnte das Zentrum vom Druchgangsverkehr befreit und die weitsichtig vorbereiteten flankierenden Massnahmen sofort umgesetzt werden. Das Strassenbild wurde überarbeitet und ein fussgängerfreundliches Zentrum geschaffen.

 

Stadtpräsident Boris Banga nahm sodann die begehrte Auszeichnung entgegen und verdankte die Anerkennung für das Engagement der vergangenen Jahre. Er erklärte, dass er den Preis nicht nur als Würdigung des bisher Erreichten verstehe. Er sehe den Wakkerpreis auch als Auftrag, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Die anschliessende Festrede hielt Jean-Frédéric Jauslin, Direktor des Bundesamtes für Kultur. Die offizielle Preisübergabe wurde von einem abwechslungsreichen Programm mit Musik und Tanz eingerahmt.

 

Rückfragen:

Schweizer Heimatschutz, Peter Egli, Tel. 044 254 57 00

Stadt Grenchen, Claude Barbey (Stadtbaumeister), Tel. 032 654 67 16