Im Rahmen der Kampagne "Aufschwung – die Architektur der 50er-Jahre" ging der Schweizer Heimatschutz Ende Januar an einer Fachtagung“ in Neuhausen der Frage nach, wie ein richtiger Umgang mit den Baudenkmälern der Boomjahre gestaltet werden könnte. Rund hundert interessierte Fachleute trafen sich dazu im ehemaligen Kino „Cinévox von Max Bill.
Baudenkmäler aus der Nachkriegszeit zu erhalten ist für Architekt(inn)en und Denkmalpfleger(innen) mit neuen Herausforderungen verbunden. Die engagierten Diskussionen um Themen wie "Authentizität", "Rekonstruktion" und "Weiterbauen am Denkmal" zeigten, dass es keine Patentrezepte gibt. Als Einleitung erläuterte Referent Dr. Bernhard Furrer, Präsident der Eidg. Kommission für Denkmalpflege, die Besonderheiten und Qualitäten der Bauten der 50er- und 60er-Jahre. Die Schaffhauser Denkmalpflegerin Flurina Pescatore zeigte den Handlungsbedarf für die Nachführung der Inventare aus dieser Zeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Am Nachmittag widmeten sich mehrere Architekten praktischen Fragen der Instandstellung, der Wirtschaftlichkeit und der energetischen Sanierungen. Anhand von einzelnen realisierten Beispielen, z. B. der Sanierung des Amtshauses Parkring in Zürich, wurden diese Themen vertieft diskutiert.
Der Tagungsort im „Cinévox“ war nicht zufällig gewählt. Der Architekt und Künstler Max Bill verwirklichte 1957 bei diesem Wohnhaus mit Kino sowohl die Architektur als auch das Interieur samt Schriftzug nach seinen Vorstellungen. Das Kino musste 2001 seinen Betrieb einstellen. Heute wird es für die Tanzausbildung und als Tanztheater genutzt.
Kurzfassung der Referate siehe Link.