Rino Tamis «Palazzo e Cinema Corso» aus dem Jahre 1956 zählt zu den herausragenden Beispielen der Nachkriegszeit. Dem Tessiner Architekten gelang es auf eindrückliche Weise, verschiedenen Anforderungen in einem einheitlichen und modernen Baukörper gerecht zu werden. Zeigt sich das Gebäude äusserlich klar strukturiert mit sichtbarem Betonskelett und Ausfachungen in Sichtbackstein, so überrascht der Kinosaal in seiner spielerisch formalen Ausbildung. Prägendes Element des trapezförmig ausgerichteten Raumes bilden verschieden abgestufte schwarzweisse Dreiecksflächen, welche eine einmalige Stimmung entstehen lassen. Der Verzicht auf einen Balkon ermöglichte die gewünschte Grosszügigkeit des Saales. Ein Besuch des Cinema Corso lohnt sich schon wegen des atemberaubenden Foyers. Das Kino ist nach wie vor in Betrieb, für Interessierte werden regelmässig Führungen organisiert.